Erschreckende Studie: Online-Dating kann zu Burnout führen

| Lesezeit:

5 Minuten

Kann Online-Dating zu Burnout führen? Eine neue Studie zeigt, wie die Suche nach Liebe online unsere Psyche belasten kann.

In der heutigen Zeit, in der die Digitalisierung in fast allen Lebensbereichen eine wesentliche Rolle spielt, hat sich auch die Art und Weise, wie wir Liebe und Partnerschaft suchen, dramatisch verändert. Die Nutzung von Dating-Apps wie Tinder oder Bumble hat in den letzten Jahren rapide zugenommen, was die Partnersuche theoretisch einfacher als je zuvor macht. Doch wie eine aktuelle Studie zeigt, hat diese Entwicklung auch eine Kehrseite: die steigende Gefahr eines sogenannten Dating-Burnouts.



Die Alarmsignale des Dating-Burnouts

Laut Vera Arez, einer erfahrenen Paartherapeutin und Psychologin an der Hochschule Fresenius in Köln, führt die ständige Interaktion mit Dating-Apps bei einigen Nutzern zu erheblichen gesundheitlichen Problemen. In ihrer Forschung, die im Journal of Business and Media Psychology veröffentlicht wurde, definiert Arez den Dating-Burnout als ein psychosomatisches Syndrom, charakterisiert durch emotionale Erschöpfung, Zynismus und eine verminderte Leistungsfähigkeit. Obwohl es sich nicht um eine eigenständige Krankheit handelt, sind die Symptome ernst und können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Geschätzt sind etwa 14 Prozent der Nutzer von Dating-Plattformen von dieser Form des Burnouts betroffen.

Die Symptome eines Dating-Burnouts sind vielfältig: von der allgemeinen Müdigkeit und dem Verlust des Interesses am Dating-Prozess bis hin zu extremer Frustration, wenn die Suche nach einem Partner keine Früchte trägt. Diese emotionalen und psychologischen Belastungen können dann zu weiterreichenden gesundheitlichen Problemen führen.

Die Risikofaktoren des Online-Datings

Die Gründe für die zunehmende Verbreitung des Dating-Burnouts sind vielfältig. Einer der Hauptfaktoren ist die Monotonie des Prozesses: das ewige Wischen über den Bildschirm, das Lesen von Profilen und das Schreiben von Nachrichten, oft ohne das ersehnte Ergebnis eines realen Treffens. Diese sich wiederholende Routine kann zu einer signifikanten emotionalen Ermüdung führen.

Ein weiterer signifikanter Stressfaktor beim Online-Dating ist Ghosting, das plötzliche Ignorieren oder Blockieren einer Person nach anfänglicher Kommunikation oder sogar nach einem Treffen. Diese Erfahrung kann besonders für Menschen mit ohnehin schon niedrigem Selbstwertgefühl oder Bindungsängsten traumatisch sein und das Risiko eines Burnouts erhöhen.

Besonders betroffene Gruppen

Diejenigen, die bereits mit persönlichen Unsicherheiten oder psychischen Herausforderungen zu kämpfen haben, sind besonders anfällig für die negativen Auswirkungen des Online-Datings. Personen mit geringem Selbstwertgefühl finden in der anonymen und oft oberflächlichen Welt der Dating-Apps eine weitere Quelle der Selbstzweifel. Die ständige Ablehnung oder das Fehlen von Matches kann ihre Überzeugungen über die eigene Unzulänglichkeit verstärken und zu einer tiefgreifenden emotionalen Erschöpfung führen.

Auch Menschen mit Bindungsängsten erleben das Online-Dating als besonders herausfordernd. Die Angst vor Zurückweisung und die Unsicherheit im Umgang mit Nähe können durch die flüchtige Natur der Online-Kommunikation verstärkt werden. Für diese Gruppe kann der Dating-Prozess schnell von einer hoffnungsvollen Suche nach Liebe zu einer Quelle ständiger Angst und Frustration werden.

In der Gesamtschau legt die Studie nahe, dass, obwohl Dating-Apps die Möglichkeit bieten, einfach und unkompliziert neue Menschen kennenzulernen, sie auch neue psychologische Herausforderungen mit sich bringen. Nutzer sollten sich dieser potenziellen Risiken bewusst sein und auf die Signale ihres Körpers und Geistes achten. Es ist wichtig, eine Balance zu finden und gegebenenfalls Unterstützung zu suchen, sei es durch Freunde, Familie oder professionelle Hilfe, um einem möglichen Burnout vorzubeugen.

In der Forschung zum Online-Dating….

wird immer wieder betont, wie die digitale Revolution die Art und Weise verändert hat, wie Menschen zueinander finden. Vor dem Aufkommen von Dating-Apps waren Singles eher darauf angewiesen, Partner im realen Leben durch soziale Kreise, Veranstaltungen oder am Arbeitsplatz zu treffen. Die Einführung von Plattformen wie Tinder, Bumble und OkCupid hat die Partnersuche nicht nur beschleunigt und vereinfacht, sondern auch demografische und psychologische Auswirkungen, die weit über das Phänomen des Dating-Burnouts hinausgehen. Eine signifikante Verschiebung ist die Demokratisierung der Partnersuche, durch die Menschen aus unterschiedlichsten sozialen Schichten und mit verschiedensten Interessen auf einfache Weise zueinanderfinden können. Gleichzeitig hat die Anonymität und Unverbindlichkeit, die mit Online-Dating einhergehen, auch zu einer erhöhten Flüchtigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen geführt. Forscher beobachten, dass die Unmittelbarkeit und Fülle an Wahlmöglichkeiten, die Dating-Apps bieten, bei manchen Nutzern zu einer Konsumhaltung führen kann, in der Menschen eher wie Produkte behandelt werden. Diese Entwicklung hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesellschaft und zwischenmenschliche Beziehungen, die weit über die individuellen Erfahrungen von Dating-App-Nutzern hinausgehen.

Was genau ist Dating-Burnout?

Dating-Burnout beschreibt einen Zustand emotionaler Erschöpfung und Frustration, der durch das häufige und intensive Nutzen von Dating-Apps wie Tinder oder Bumble entstehen kann. Charakteristische Symptome sind ein Gefühl der Leere, Zynismus gegenüber dem Prozess der Partnersuche und eine allgemeine Verminderung der Leistungsfähigkeit sowohl in sozialen als auch in beruflichen Kontexten. Es ist eine Reaktion auf den anhaltenden Stress und die Enttäuschungen, die mit der modernen Art der digitalen Partnersuche verbunden sein können.

Wie kann man einem Dating-Burnout vorbeugen?

Um einem Dating-Burnout vorzubeugen, ist es wichtig, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Online- und Offline-Leben zu wahren. Nutzer sollten sich bewusst Zeit nehmen, um von den Dating-Apps Abstand zu nehmen, vor allem, wenn sie beginnen, Gefühle von Stress oder Frustration zu erfahren. Es ist auch hilfreich, realistische Erwartungen an die Online-Dating-Erfahrung zu haben und sich selbst gegenüber nachsichtig zu sein, wenn die Dinge nicht sofort nach Plan verlaufen. Sich in Hobbies, soziale Aktivitäten und persönliche Leidenschaften zu vertiefen, die nichts mit dem Dating zu tun haben, kann ebenfalls ein guter Weg sein, um das Wohlbefinden zu fördern und dem Burnout entgegenzuwirken.

Was sind die langfristigen Auswirkungen von Dating-Burnout?

Langfristig kann ein unbehandelter DatingBurnout zu ernsthaften psychischen Problemen führen, einschließlich Depressionen und Angstzuständen. Die kontinuierliche Enttäuschung und Frustration, die mit einem Dating-Burnout einhergehen, können das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen erheblich beeinträchtigen. Darüber hinaus kann es auch zu einer zunehmenden Isolation und dem Rückzug aus sozialen Beziehungen führen. In einigen Fällen kann es Personen davon abhalten, weiterhin nach einer Partnerschaft zu suchen, oder es kann ihre Fähigkeit beeinträchtigen, zukünftige Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Deshalb ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen von Dating-Burnout Unterstützung zu suchen, um langfristige psychische Schäden zu vermeiden.

Hilfe kannst du dir telefonisch holen: 0800 1110111 und 0800 1110222. Bitte denk an dich!


Über unsere Autorin:


Mehr von fem.