Respektvoll reisen: So wirst du zum Vorbild-Touristen

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Entdecke, wie du als Tourist respektvoll und umweltbewusst reisen kannst, um sowohl die Einheimischen als auch die Natur zu schonen.

Immer wieder benehmen sich Touristen im Urlaub daneben. Tourismuswissenschaftler haben fünf Typen identifiziert, die Einheimische besonders in Rage bringen. Dazu gehören die „Kultur-Ignoranten“, die heilige Stätten wie Kirchen oder Moscheen respektlos behandeln. Ein Beispiel: Touristen, die vor dem Ground Zero in New York lächelnd posieren.

Ähnlich unangenehm sind die „Fotomacher“, die beim Bildermachen Sicherheitshinweise ignorieren und Kulturgüter zerstören. Ein Reddit-Nutzer berichtete von Selfies vor dem Holocaustdenkmal in Berlin. Auch die „Störer“, die in Parks lärmen oder Gottesdienste stören, und die „Verschmutzer“, die Müll in der Natur hinterlassen, sind unbeliebt.



Ein guter Tourist werden – Sprache, Kultur, Kulinarik

Mit ein wenig Recherche vor dem Urlaub lassen sich viele Fauxpas vermeiden. Justin Francis, Mitgründer der Reiseplattform „Responsible Travel“, empfiehlt, einen Fremdenführer zu engagieren. Dieser hilft, Menschenmassen zu umgehen und die besten Aussichtspunkte zu finden.

Dr. Peter Robinson von der Leeds Beckett Universität rät, sich vor der Reise mit der Landessprache vertraut zu machen. Ein paar Worte in der Landessprache zu kennen, ist eine nette Geste gegenüber den Einheimischen.

Die örtliche Kultur lässt sich am besten durch das kulinarische Angebot entdecken. Francis empfiehlt, nach Restaurants mit landestypischen Gerichten Ausschau zu halten, einen Markt zu besuchen oder einen Kochkurs zu machen.

Overtourism vermeiden

Beliebte Reiseziele wie Barcelona kämpfen mit Overtourism. Statt immer nur die bekannten Spots anzusteuern, lohnt es sich, unbekanntere Orte zu entdecken. Das schont den Geldbeutel und ist umweltfreundlich.

Auch der Reisezeitpunkt spielt eine Rolle. Wer nicht an Schulferien gebunden ist, sollte die Hauptsaison meiden. Julia Simpson vom „World Travel & Tourism Council“ rät, Hotspots zu Stoßzeiten zu meiden, um Stress für sich und die Anwohner zu vermeiden.

Natur durch klimafreundliches Reisen schützen

Dr. Robinson warnt vor dem „Last Chance-Tourismus“, bei dem Menschen wegen des Klimawandels die letzte Gelegenheit nutzen, Korallenriffe oder Gletscher zu besichtigen. Solche Orte sind nicht für große Besuchermassen ausgelegt.

Auch beim Reisen selbst sollte man auf die Umwelt achten. Ein Bericht der „World Tourism Organization“ zeigt, dass die CO2-Emissionen der Tourismusbranche 22 Prozent aller Verkehrsmittel ausmachen. Fernzüge und -busse sind oft eine gute Alternative zu Flugzeugen oder Kreuzfahrtschiffen.


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