Gefährlicher Essenstrend in Südkorea

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Auf Social Media gehen Videos viral, in denen aus Stärke bestehende Zahnstocher als Delikatesse verkauft werden. Das koreanische Gesundheitsministerium warnt!

In einer Welt, die sich stets in Bewegung befindet und in der soziale Medien sich als mächtige Plattformen für die Verbreitung von Trends etablieren, tauchen ständig neue und oft ungewöhnliche Phänomene auf. Ein solcher Trend, der in Südkorea Fuß gefasst hat, sorgt für Aufsehen und Besorgnis: frittierte Zahnstocher.

Ein neuer viraler Snack aus Südkorea

Es mag zunächst unglaublich klingen, doch in Südkorea hat sich ein besonderer Essenstrend durchgesetzt, der auf den ersten Blick eher skurril anmutet. In den sozialen Netzwerken wie TikTok, Instagram und ähnlichen Plattformen verbreiten sich Videos, in denen Zahnstocher aus Süßkartoffel- oder Maisstärke frittiert und anschließend gewürzt werden. Diese Videos ziehen Millionen von Blicken auf sich und verleiten viele zum Nachmachen. Die Zahnstocher, die normalerweise eher zum Anstecken von Fingerfood in Restaurants genutzt werden, erleben so eine völlig neue Verwendung als knusprige Snacks.

Die Social-Media-Begeisterung bringt oft unerwartete Dinge zum Vorschein, und die Kreativität hinter diesen frittierten Zahnstochern scheint auf den ersten Blick faszinierend. Benutzer auf TikTok teilen begeistert ihre Erfahrungen und das knusprige Ergebnis des Frittierens, was den Eindruck einer harmlosen und eventuell sogar schmackhaften Snackalternative vermittelt. Doch nicht alles, was viral geht, ist auch sicher oder gesund.

Warnung des koreanischen Ministeriums für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit

Das koreanische Ministerium für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit hat auf diesen Trend reagiert und eine Warnung ausgesprochen. Die Hauptbedenken liegen in der Unbedenklichkeit dieser ungewöhnlichen Essgewohnheit. Trotz der Popularität und der weiten Verbreitung dieser Videos ist die Sicherheit der frittierten Zahnstocher als Lebensmittel nicht erwiesen. Die Behörden appellieren: „Bitte nicht essen!“

Die Warnung des Ministeriums unterstreicht die Notwendigkeit, vorsichtig mit neuen und unerprobten Essenstrends umzugehen, besonders wenn sie von sozialen Medien beeinflusst sind. Die Faszination für das Neue und Ungewöhnliche kann leicht die potenziellen Gesundheitsrisiken verschleiern, die mit bestimmten Lebensmitteln oder Zubereitungsarten verbunden sind. Die Behörden arbeiten daran, die Öffentlichkeit über mögliche Gefahren zu informieren und Schaden von den Menschen abzuwenden.

Die Kultur der Online-Essshows

Die frittierten Zahnstocher haben ebenfalls ihren Weg in die koreanische Online-Essshow Mokbang gefunden, in der ungewöhnliche Gerichte gezeigt und konsumiert werden. Mokbangs sind ein Phänomen, das in Südkorea begann und sich weltweit ausbreitete, wobei Zuschauer teilweise fasziniert zuschauen, wie Gastgeber große Mengen an Essen vor der Kamera verschlingen. Diese Shows spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung und Popularisierung von Essenstrends.

Mokbangs bieten eine Plattform nicht nur für traditionelle Gerichte, sondern auch für neue und experimentelle Snacks. Gerade die Einbindung von frittierten Zahnstochern in solche Shows könnte auf deren visuelle und akustische Attraktivität zurückgeführt werden – das knusprige Geräusch beim Essen ist Teil des Reizes. Doch gerade bei solch innovativen Ideen ist Vorsicht geboten. Die Präsentation in einer Mokbang und die Popularität, die damit einhergeht, dürfen nicht über die Notwendigkeit hinwegtäuschen, die Sicherheit und gesundheitlichen Auswirkungen zu überprüfen.

In einer Welt, die zunehmend vernetzt ist und in der Informationen blitzschnell geteilt werden, spielen Trends eine immer größere Rolle im alltäglichen Leben. Doch mit der Schnelllebigkeit kommen auch Herausforderungen in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit. Der Trend um die frittierten Zahnstocher in Südkorea zeigt, wie wichtig es ist, kritisch zu bleiben und sich von offiziellen Stellen Rat zu holen, bevor man sich an neuen und potenziell gefährlichen Essenstrends beteiligt.

Kulinarische Trends in Südkorea

In den letzten Jahren haben sich frittierte Snacks weltweit einer zunehmenden Beliebtheit erfreut, wobei verschiedene Kulturen ihre eigenen einzigartigen Drehungen und Inhaltsstoffe in die Zubereitung solcher Gerichte einbringen. In Südkorea, bekannt für seine innovative und trendorientierte Esskultur, nehmen Experimente mit Essen und deren Präsentation auf sozialen Medien eine wichtige Rolle ein. Das Land ist für kulinarische Trends bekannt, die nicht selten internationale Aufmerksamkeit erlangen. Zu den traditionellen frittierten Leckereien gehören Gerichte wie Kimchi Pancakes und Tteokbokki, Reiskuchen, die in einer scharfen Sauce gekocht werden. Diese Stärke der koreanischen Küche, Neues zu kreieren und zu experimentieren, spiegelt sich im Trend der frittierten Zahnstocher wider. Hinter diesem Phänomen steht nicht nur der Wunsch nach innovativem Snacking, sondern auch der Einfluss der globalen Vernetzung durch soziale Medien, der solche Trends schnell verbreiten lässt. Die wachsende Popularität von Mokbang-Shows, die oft als Fenster in die kulinarische Seele Koreas dienen, trägt weiter dazu bei, dass immer mehr Menschen auf der ganzen Welt ungewöhnliche koreanische Speisen ausprobieren möchten. In diesem Kontext erweist sich Südkorea weiterhin als führend in der Vorstellung und Verbreitung einzigartiger Essensinnovationen, was die globale Esskultur in spannende neue Richtungen lenkt.

Warum hat das koreanische Ministerium für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit eine Warnung bezüglich frittierter Zahnstocher ausgegeben?

Das koreanische Ministerium für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit hat eine Warnung hinsichtlich des Verzehrs von frittierten Zahnstochern ausgegeben, da ihre Sicherheit und Unbedenklichkeit als Lebensmittel nicht erwiesen sind. Die Behörde zeigt Bedenken auf, dass die Inhaltsstoffe oder der Prozess des Frittierens gesundheitsschädlich sein könnten. Da diese Art von Snack recht neu und unerprobt ist, gibt es möglicherweise keine fundierten wissenschaftlichen Studien oder Tests, die deren Sicherheit für den menschlichen Verzehr bestätigen. Die Warnung zielt darauf ab, die öffentliche Gesundheit zu schützen und Konsumenten vor potenziellen Risiken zu warnen, die mit dem Konsum dieser ungewöhnlichen Snacks verbunden sein könnten.

Was macht Mokbang-Shows so populär?

Mokbang-Shows haben aufgrund ihrer Authentizität und der Möglichkeit, einen Einblick in die kulinarische Vielfalt Südkoreas zu erlangen, eine breite Popularität erlangt. Zuschauer finden Unterhaltung und Vergnügen darin, zuzusehen, wie Hosts eine große Menge an Essen verzehren, während sie gleichzeitig ihre persönlichen Erfahrungen und Geschmacksbewertungen teilen. Diese Art von Content spricht auch den wachsenden globalen Appetit für neue und exotische Lebensmittel an, wobei Zuschauer durch die Bildschirme hindurch eine Verbindung zur koreanischen Kultur und Küche herstellen können. Darüber hinaus bieten die visuellen und auditiven Aspekte der Shows, wie das Geräusch von knusprigen oder saftigen Bissen, eine sensorische Erfahrung, die als ASMR (Autonomous Sensory Meridian Response) empfunden werden kann und zur Beliebtheit von Mokbangs beiträgt.

Besteht ein gesundheitliches Risiko beim Konsum von frittierten Zahnstochern?

Die Hauptsorge bei frittierten Zahnstochern besteht darin, dass ungeachtet ihrer Grundzutaten – meist aus Süßkartoffel- oder Maisstärke – die exakte Zusammensetzung und der Frittierprozess potenzielle Gesundheitsrisiken bergen könnten. Da dies eine recht neue Erscheinung ist, fehlen womöglich umfassende Studien oder Tests, die ihre Sicherheit als Lebensmittel garantieren können. Theoretisch könnten die Inhaltsstoffe oder Zusatzstoffe, die zur Herstellung dieser Zahnstocher verwendet werden, Allergien oder andere unerwünschte Reaktionen hervorrufen. Darüber hinaus könnte der Verzehr nicht ordnungsgemäß zubereiteter oder übermäßig frittierter Produkte generell das Risiko für ernährungsbedingte Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Daher empfiehlt das koreanische Ministerium für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit, von dem Konsum abzusehen, bis weitere Informationen bezüglich ihrer Sicherheit verfügbar sind.


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