Konkurrenz für die Karotte: Darum sind Pastinaken so gesund

| Lesezeit:

5 Minuten

Sie ähneln zwar Petersilienwurzeln und Karotten, können aber noch mehr: Pastinaken. Ihre Inhaltsstoffe und warum sie sie so gesund machen.

Die Pastinake, eine Wurzelgemüseart, die lange Zeit in der Küche wenig Beachtung fand, erlebt einen echten Aufschwung. Ihre optische Ähnlichkeit zu Petersilienwurzeln und Karotten ist unverkennbar, doch in puncto Gesundheitsvorteile scheinen Pastinaken ihre „Verwandten“ in den Schatten zu stellen. Dank eines höheren Gehalts an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen, wie die Krankenkasse AOK sowie Experten betonen, bietet dieses Wurzelgemüse einen beachtlichen Nutzen für unsere Gesundheit. Aber was genau macht Pastinaken so besonders und wie können wir sie im Alltag einsetzen?

Der gesundheitliche Vorteil – Was steckt in der Pastinake?

Pastinaken bringen eine Fülle an Nährstoffen mit sich, die unsere Gesundheit auf vielfältige Weise fördern können. Corinna Brauer, Autorin und Herausgeberin des G’scheitgut-Kochbuches, hebt besonders den hohen Gehalt an Vitamin C hervor. Mit 18 Milligramm pro 100 Gramm übertrifft die Pastinake sogar die Karotte in diesem Aspekt. Doch neben Vitamin C bietet die Pastinake auch eine gute Portion B-Vitamine, die unter anderem für die Energiegewinnung in unserem Körper unerlässlich sind.

Weitere wichtige Inhaltsstoffe, die die AOK betont, sind Kalium und Phosphat, die beide für die Muskeln und Nerven unverzichtbar sind, sowie Folsäure, die eine Schlüsselrolle in der Blutbildung und Zellteilung spielt. Darüber hinaus enthalten Pastinaken Ätherische Öle, die den Magen beruhigen können, und Pektin, welches eine schonende Förderung der Verdauung verspricht. Trotz ihres süßen Geschmacks sind Pastinaken zudem kalorienarm, was sie zu einer idealen Zutat für gesunde Mahlzeiten macht.

Antibakterielle Wirkung und andere gesunde Vorteile

Nicht nur wegen ihres Nährstoffreichtums sind Pastinaken ein gesundes Lebensmittel. Ihre antibakterielle Wirkung kann bei der Bekämpfung von Infektionen und zur Förderung eines gesunden Magen-Darm-Trakts beitragen. Diese Eigenschaft, kombiniert mit den beruhigenden ätherischen Ölen und der verdauungsfördernden Wirkung von Pektin, macht die Pastinake zu einer wertvollen Unterstützung für unser Wohlbefinden.

Pastinaken in der Küche: Eine vielseitige Zutat

Pastinaken sind ein Beweis dafür, dass gesund nicht gleichbedeutend mit langweilig oder geschmacklos sein muss. Die Vielseitigkeit dieses Wurzelgemüses in der Küche ist bemerkenswert. Corinna Brauer unterstreicht, dass Pastinaken sowohl für herzhafte Aufläufe als auch als Basis für neuartige Pastinaken-Pommes dienen können. Um diese leckere und gesunde Alternative zu traditionellen Pommes zuzubereiten, müssen die Pastinaken lediglich in kleine Stäbchen geschnitten und dann für 20 bis 30 Minuten im Ofen gebacken werden.

Durch ihre Vielseitigkeit und den süßen Geschmack bieten Pastinaken eine hervorragende Möglichkeit, kreativ in der Küche zu sein und dabei gesundheitsfördernde Mahlzeiten zu generieren. Ob als Teil eines Auflaufs, roh in einem frischen Salat oder als innovative Pommes-Variante – die Pastinake verleiht jedem Gericht nicht nur eine besondere Note, sondern steuert auch einen beachtlichen Beitrag zur täglichen Nährstoffzufuhr bei.

In einer Zeit, in der die Bedeutung einer ausgewogenen und gesundheitsbewussten Ernährung stärker denn je im Fokus steht, verdient die Pastinake definitiv mehr Aufmerksamkeit. Ihr Nährstoffprofil, die gesundheitsfördernden Eigenschaften und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche machen sie zur perfekten Konkurrenz für die allseits beliebte Karotte und zu einem Must-Have in jeder gesunden Küche.

Ursprung der Pastinake

Pastinaken, botanisch als Pastinaca sativa bekannt, gehören zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und sind somit mit vielen anderen bekannten Küchenkräutern und Gemüsen wie Dill, Petersilie und natürlich der Karotte verwandt. Dieses Wurzelgemüse hat eine lange Geschichte in der menschlichen Ernährung und wurde bereits von den Römern geschätzt. In der mittelalterlichen Küche Europas spielten Pastinaken sogar eine wichtigere Rolle als die heutzutage dominierende Kartoffel. Erst mit der Einführung der Kartoffel aus Amerika verlor die Pastinake nach und nach an Bedeutung.

Ihr süßlicher Geschmack, der besonders nach dem ersten Frost intensiviert wird, lässt sich auf den natürlichen Zuckerinhalt zurückführen, der in der Wurzel enthalten ist. Dies macht sie nicht nur zu einer hervorragenden Zutat für herzhafte Gerichte, sondern auch für süße Zubereitungen. In den letzten Jahren erlebt das Wurzelgemüse ein Revival in der modernen Küche, nicht zuletzt aufgrund seiner gesundheitlichen Vorteile und der zunehmenden Suche nach vielseitig einsetzbaren und nahrhaften Lebensmitteloptionen. Auch in der ökologischen Landwirtschaft findet die Pastinake wegen ihrer Robustheit und dem geringen Anspruch an den Boden verstärkt Anerkennung.

Was macht Pastinaken gesünder als Karotten?

Pastinaken haben einen höheren Gehalt an Vitamin C im Vergleich zu Karotten, was sie zu einer hervorragenden Wahl für die Stärkung des Immunsystems macht. Des Weiteren bieten sie eine gute Dosis an B-Vitaminen, die essenziell für den Stoffwechsel und die Energieproduktion im Körper sind. Der hohe Gehalt an Kalium und Folsäure unterstützt zudem das Nervensystem und die Blutbildung. Ihre antibakteriellen Eigenschaften und die Anwesenheit von Pektin fördern außerdem die Verdauung und wirken sich positiv auf die Magengesundheit aus.

Können Pastinaken roh gegessen werden?

Ja, Pastinaken können roh gegessen werden. In roher Form bewahren sie nicht nur alle ihre gesunden Inhaltsstoffe, sondern bieten auch einen knackigen und süßlich-nussigen Geschmack, der in Salaten oder als Snack eine interessante Abwechslung zu anderem rohem Gemüse wie Karotten oder Sellerie darstellt. Vor dem Verzehr sollten Pastinaken gründlich gewaschen und geschält werden, um eventuelle Rückstände von Schmutz oder Pestiziden zu entfernen.

Sind Pastinaken für jede Ernährungsweise geeignet?

Aufgrund ihres niedrigen Kaloriengehalts und der Vielfalt an wichtigen Nährstoffen sind Pastinaken eine ausgezeichnete Ergänzung für nahezu jede Ernährungsweise. Sie passen hervorragend zu einer ausgewogenen und gesundheitsbewussten Ernährung. Für Menschen mit bestimmten diätetischen Einschränkungen, wie zum Beispiel einer low-carb oder ketogenen Diät, sollten allerdings die natürlichen Zucker und Kohlenhydrate, die in Pastinaken enthalten sind, berücksichtigt werden. Aufgrund ihrer natürlichen Süße und des Faserreichtums sind sie jedoch in moderaten Mengen auch in solchen Ernährungsplänen eine Bereicherung.


Über unsere Autorin:


Mehr zum Thema lesen


Mehr von fem.