Der ständige Druck, perfekt sein zu müssen

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Überall perfekte Körper, Gesichter und Leben: Das macht der schöne Schein auf Social Media wirklich mit uns.

Frau sieht sich unzufrieden im Spiegel an.

Perfektionismus ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Überall begegnen uns Ideale, denen wir nacheifern sollen: In den Medien und Sozialen Netzwerken sehen wir makellose Models und Influencer, die vorgeben, das perfekte Leben zu führen. Gleichzeitig herrscht ein enormer Fitness- und Diätwahn – schlank und trainiert soll frau sein. Und auch beruflich gibt es den Druck, immer produktiver, erfolgreicher und leistungsfähiger zu werden.

Schönheitsideale in den Medien und Sozialen Netzwerken

In Zeitschriften, Werbungen und auf Instagram sehen wir fast nur noch Bilder von Frauen mit makellosen Körpern. Diese vermitteln ein Ideal, das für die meisten unerreichbar ist. Dennoch vergleichen sich viele damit und fühlen sich unzulänglich. Die gängigen Schönheitsideale sind dabei sehr einseitig – alle sehen gleich aus und entsprechen nicht der Vielfalt echter Frauenkörper.

Fitness- und Diätwahn

Auch beim Thema Fitness und Ernährung herrscht Perfektionismus. Nicht nur topfit, sondern auch schlank soll frau sein. Diäten und Fitnessprogramme versprechen, den idealen Körper zu formen. Das führt dazu, dass viele ihren Körper nur noch als Projekt sehen, das es zu optimieren gilt. Der Fokus auf Essen und Sport wird übertrieben.

Druck, erfolgreich und leistungsfähig zu sein

Nicht nur der Körper, auch beruflich soll frau optimiert sein. Ständige Weiterbildung, Höchstleistungen und sichtbare Erfolge werden erwartet. Frau soll Karriere machen, eine Führungsposition erreichen und nebenbei auch noch die Kindererziehung meistern. Viele Frauen fühlen sich durch diesen Erwartungsdruck gestresst und überfordert.

Die Folgen für unsere Psyche

Die ständige Konfrontation mit vermeintlichen Idealen und der Druck, diesen gerecht zu werden, hinterlässt Spuren in unserer Psyche. Viele Frauen entwickeln Minderwertigkeitsgefühle, Stress oder sogar Depressionen.

Minderwertigkeitsgefühle und Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper

Wenn frau sich täglich mit retuschierten Models vergleicht, fühlt sie sich schnell unzulänglich. Obwohl der eigene Körper völlig normal ist, haben viele Frauen ein gestörtes Körperbild und sind unzufrieden mit ihrem Aussehen. Sie wünschen sich, dünner oder schöner zu sein.

Stress und Überforderung

Auch der Druck, beruflich Höchstleistungen zu erbringen und gleichzeitig Kinder und Haushalt zu managen, stresst viele Frauen. Sie fühlen sich überfordert und ausgebrannt. Der Perfektionismus in Bezug auf den eigenen Körper verstärkt diesen Stress noch.

Depressionen und Essstörungen

Wenn Frauen dem gesellschaftlichen Druck über einen langen Zeitraum ausgesetzt sind, kann dies Depressionen und Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie begünstigen. Betroffene ziehen sich zurück oder wenden zerstörerische Methoden an, um das vermeintliche Ideal zu erreichen.

Wege zu mehr Selbstakzeptanz

Um dem Perfektionismus etwas entgegenzusetzen, ist ein bewussterer Umgang mit sich selbst und dem eigenen Körper wichtig. Folgende Schritte können helfen, sich von gesellschaftlichen Idealen zu lösen:

Bewusster Medienkonsum

Anstatt sich mit retuschierten Models zu vergleichen, kann frau bewusster auswählen, wem sie in den Sozialen Medien folgt. Vielfalt statt Perfektion sollte hier im Vordergrund stehen.

Positives Selbstbild entwickeln

Frau kann lernen, sich selbst mit liebevollen Augen zu sehen und die eigenen Stärken wahrzunehmen. Affirmationen und Selbstfürsorge sind hilfreich dabei.

Sich von gesellschaftlichen Idealen lösen

Es ist wichtig zu erkennen, dass die vermittelten Ideale keine Vorbilder sein sollten. Frau muss sich bewusst machen, dass sie gut so ist, wie sie ist.

Den eigenen Körper so akzeptieren, wie er ist

Anstatt den Körper ständig optimieren zu wollen, kann frau lernen, ihn so anzunehmen, wie er ist – mit allen Makeln und Besonderheiten.

Body Positivity und Selbstliebe

Bewegungen wie Body Positivity setzen sich dafür ein, alle Körpertypen zu akzeptieren und sich selbst zu lieben. Sie zeigen, dass Schönheit vielfältig ist. Selbstliebe ist der beste Schutz vor gesellschaftlichem Perfektionismus.

Warum vergleichen sich so viele Frauen mit den Idealen in den Medien?

Viele Frauen vergleichen sich mit den Bildern von Models und Influencern in Zeitschriften und Sozialen Medien, weil diese ein vermeintliches Ideal von Schönheit und Perfektion vermitteln. Obwohl diese Ideale unrealistisch sind, streben viele danach, diesem Ideal zu entsprechen. Der Vergleich mit Makellosigkeit in den Medien führt oft zu Unzufriedenheit und Minderwertigkeitsgefühlen.

Wie kann ich lernen, meinen Körper so zu akzeptieren, wie er ist?

Um den eigenen Körper anzunehmen, ist es wichtig, sich von gesellschaftlichen Idealen zu lösen und sich bewusst zu machen, dass Schönheit vielfältig ist. Konsumieren Sie bewusster Medien, die Vielfalt zeigen. Entwickeln Sie ein positives Selbstbild, indem Sie Ihre Stärken wahrnehmen. Üben Sie, sich selbst mit liebevollen Augen zu sehen. Bewegungen wie Body Positivity können dabei helfen, jeden Körper so anzunehmen, wie er ist.

Was kann ich tun, wenn ich mich durch Perfektionismus gestresst und überfordert fühle?

Achten Sie darauf, sich nicht zu viel Druck zu machen und Höchstleistungen in allen Lebensbereichen erbringen zu wollen. Setzen Sie sich realistische Ziele und teilen Sie sich Ihre Aufgaben gut ein. Sorgen Sie für Ausgleich und Entspannung, z.B. durch Yoga oder Meditation. Holen Sie sich bei Überforderung rechtzeitig Hilfe, z.B. durch eine Therapie. Lernen Sie, auch mal „nein“ zu sagen und sich Pausen zu gönnen.


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