Medikamente: Wechselwirkungen – Vollrausch dank Grapefruitsaft

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Grapefruitsaft hat es in sich – im wahrsten Sinne des Wortes: In Kombination mit Medikamenten kann die Zitrusfrucht nämlich gefährliche Wechselwirkungen hervorrufen. Welche anderen scheinbar harmlosen Lebensmittel noch ein solches Risiko bergen, verraten wir dir hier.

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Vielleicht hast du das auch schon mal erlebt: Die Blasenentzündung ist kuriert, doch nun rast das Herz. Das Sodbrennen nimmt ab, dafür krampft der ganze Körper. Grund für solche Symptome sind häufig Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und ganz normalen Lebensmitteln.

Lebensmittel können ein Risiko bergen

Grapefruitsaft, Kaffee oder Milchprodukte sind eigentlich unbedenklich – nicht jedoch in Kombination mit bestimmten Medikamenten. Dann kann es sein, dass sie die Wirkung des Arzneimittels verringern oder verstärken. Rund 300 Antibiotika sollen sich nicht mit allen Nahrungsmitteln vertragen. Bei folgenden Lebensmitteln solltest du zum Beispiel lieber Vorsicht walten lassen:

Wechselwirkungen zwischen Grapefruitsaft und Medikamenten

Grapefruitsaft ist gesund, vorausgesetzt, du bist gesund. In Kombination mit Medikamenten kann es dank Grapefruitsaft zu Wechselwirkungen kommen, die teils lebensbedrohlich sind.

Die Zitrusfrucht hemmt ein körpereigenes Enzym, das dafür sorgt, dass Wirkstoffe verstoffwechselt werden. Die Folge: Der Abbau des Medikaments wird gehemmt. Es bleibt damit zu lange im Körper. Gepaart mit Schlafmitteln, ergibt Grapefruitsaft beispielsweise unangenehme Wechselwirkungen. Dann erlebst du möglicherweise keine ruhige Nacht, sondern – ganz im Gegenteil – einen unangenehmen Vollrausch.

Grapefruitsaft enthält außerdem Bitterstoffe. Diese blockieren Proteine, die dafür zuständig sind, die Körperzellen mit dem eingenommenen Wirkstoff zu versorgen. Durch die Zitrusfrucht wird die Aufnahme des Medikaments also abgeschwächt oder gar komplett verhindert.

Mögliche Folgen: Abhängig vom Arzneimittel kann es zu Kopfschmerzen, riskanten Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck kommen. Das gilt natürlich auch für frische Grapefruits. Außerdem solltest du auch Orangen sowie Äpfel nicht mit Medikamenten einnehmen oder unmittelbar vor oder nach der Einnahme essen – sie enthalten die gleichen Bitterstoffe.

Wechselwirkungen zwischen Koffein und Medikamenten

Neben Grapefruitsaft können auch andere Lebensmittel in Wechselwirkung mit Medikamenten stehen. Das trifft zum Beispiel auf Koffein zu, das vor allem in Getränken wie Kaffee, Cola und Tee enthalten ist. Was kaum jemand weiß: Selbst in Kakao steckt ein geringer Koffeingehalt. 

Wird Koffein jedenfalls zusammen mit Medikamenten eingenommen, können Wechselwirkungen auftreten. Bei gewissen Antibiotika wird die Wirkung des Arzneimittels geschwächt oder gesteigert. Letzteres ist zum Beispiel auch bei Schmerzmitteln wie Paracetamol und Acetylsalicylsäure der Fall.

Wechselwirkungen zwischen Milch und Medikamenten

Schnell das Antibiotikum mit Milch einnehmen? Keine gute Idee. Denn nicht alle Medikamente vertragen sich mit Milch oder Milchprodukten. Grund hierfür ist das darin enthaltene Kalzium. Der Mineralstoff kann mit dem Wirkstoff des Arzneimittels eine schwer lösliche Verbindung im Magen eingehen. Die Folge: Das Medikament wird schlechter vom Körper aufgenommen. Seine Wirkung wird geschwächt.

Nur verzichten hilft

Was tun also? Wer eine Woche lang ein Antibiotikum schlucken muss, verbannt in dieser Zeit am besten Grapefruitsaft, Milchprodukte sowie koffeinhaltige Getränke von seinem Speiseplan. Doch dies sind nur ein paar Beispiele für Lebensmittel, die in Kombination mit Medikamenten zu Wechselwirkungen führen können.

Auf der sicheren Seite bist du, wenn du in der Packungsbeilage nach möglichen Wechselwirkungen Ausschau hältst und das Medikament so einnimmst, wie es beschrieben ist. Dein Arzt oder Apotheker kann dir im Zweifelsfall genauer Auskunft geben. 


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