Eileiterschwangerschaft: Das solltest du wissen

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Wenn sich das befruchtete Ei außerhalb der Gebärmutter einnistet, dann liegt in den allermeisten Fällen eine Eileiterschwangerschaft vor. Die Wahrscheinlichkeit gegenüber einer normalen Schwangerschaft liegt bei ein bis zwei Prozent. Wir klären über Ursachen, Symptome und Behandlung auf.

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Alles beginnt so wunderbar normal – die Übelkeit, die ausbleibende Periode, das Spannen in den Brüsten, der positive Schwangerschaftstest – und dann stellt sich heraus: Im Uterus, also der Gebärmutter, ist kein Ei zu finden, obwohl es längst erkennbar sein müsste. In der Vielzahl solcher Fälle hat es sich stattdessen in der Schleimhaut des Eileiters eingenistet. Eine solche Eileiterschwangerschaft kann nicht ausgetragen werden.

Was bedeutet Eileiterschwangerschaft?

Ein befruchtetes Ei wandert normalerweise von den Eierstöcken durch die Eileiter bis in die Gebärmutter und nistet sich dort ein. Dieser Vorgang dauert etwa drei bis fünf Tage. Stößt das Ei in den Eileitern allerdings auf Hindernisse oder ist der Transport des Eis verlangsamt, kann es zu einer Einnistung im Eileiter kommen, da sich das Ei nach spätestens sechs bis sieben Tagen einnistet – auch, wenn es die Gebärmutter noch nicht erreicht hat.

Wodurch kann eine Fehleinnistung verursacht werden?

Hindernisse in der Gebärmutter können zum Beispiel angeborene Einstülpungen oder Narbengewebe sein, das etwa durch eine vorangegangene Eileiterentzündung oder OPs entstanden ist. Zudem können sehr lange Eileiter der Grund dafür sein, dass ein Ei nicht rechtzeitig in der Gebärmutter eintrifft.

Entzündungen, die etwa durch Chlamydien ausgelöst werden, können zudem für funktionelle Störungen der Eileiter verantwortlich sein. „Die bakteriellen Entzündungen greifen das Flimmerepithel, das ‚Transportband‚ der empfindlichen Eileiterschleimhaut an“, schreibt der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) auf seinem Gesundheitsportal „Frauenärzte im Netz“. Klaffe hier eine Lücke an Flimmerhärchen, sei der Flüssigkeitsstrom verlangsamt oder sogar unterbrochen.

Eine Endometriose kann des Weiteren eine Ursache für verlegte Eileiter und damit eine Eileiterschwangerschaft sein. Es handelt sich hierbei um eine chronische Erkrankung, bei der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle vorkommt. Auch eine künstliche Befruchtung sowie OPs am Unterbauch erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine Eileiterschwangerschaft.

Symptome: Wie kannst du eine Eileiterschwangerschaft erkennen?

In vielen Fällen geht eine Eileiterschwangerschaft verloren, noch bevor die betroffene Frau sie bemerkt. Ist dies nicht der Fall, kann es im Anschluss an die klassischen Schwangerschaftsanzeichen ab etwa der sechsten bis neunten Woche zu Bauchschmerzen und/oder Schmierblutungen kommen.

„Der Unterleib reagiert in manchen Fällen bereits auf leichte Berührung mit Abwehrspannung und die Körpertemperatur kann leicht erhöht sein“, so der BVF. In jedem Fall sollten Betroffene bei Beschwerden einen Arzt aufsuchen.

Die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft

Genauso wie bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft zeigt der Schwangerschaftstest auch bei einer Eileiterschwangerschaft ein positives Ergebnis an, allerdings kann dieser keine Rückschlüsse auf den Ort der Schwangerschaft geben.

Hinweise gibt unter anderem der Verlauf des Schwangerschaftshormons HCG. Bei einer normalen Schwangerschaft steigt dieser rapide an. Er verdoppelt sich alle zwei Tage. Bei einer Eileiterschwangerschaft nimmt der Wert hingegen nur langsam zu.

Ein Ultraschall gibt dann Aufschluss über den Sitz des befruchteten Eis. Bei einer Eileiterschwangerschaft ist die Gebärmutterhöhle leer. Anschließend werden die Eilleiter untersucht.

Behandlung einer Eileiterschwangerschaft

Eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter kann nicht ausgetragen werden. Ist eine Eileiterschwangerschaft also durch einen Arzt bestätigt, wird der Embryo meist durch eine OP oder ein die Zellteilung hemmendes Medikament entfernt – andernfalls könnte der Eileiter reißen, was zu lebensbedrohlichen inneren Blutungen führen kann. Solche Notsituationen treten heute allerdings nur noch sehr selten auf. Die Sterblichkeit liegt laut BVF bei 0,1 Prozent.

In seltenen Fällen wird auch abgewartet, um zu sehen, ob die Schwangerschaft auf natürlichem Wege abgeht. Diese Option wird aber nur gewählt, wenn die Schwangerschaft noch in einem sehr frühen Stadium ist und keine Anzeichen von Beschwerden auftreten.

Wie geht es nach einer Eileiterschwangerschaft weiter?

Grundsätzlich können Frauen nach erfolgreicher Behandlung einer Eileiterschwangerschaft in Zukunft wieder schwanger werden. Allerdings ist das Risiko für eine erneute Eileiterschwangerschaft erhöht. Kriterien wie die Art der zurückliegenden Behandlung und die daraus resultierende Durchgängigkeit der Eileiter spielen hier zum Beispiel eine Rolle.

Der BVF benennt die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Eileiterschwangerschaft nach einer operativen Entfernung mit 15 Prozent, nach zwei solcher Schwangerschaften liege das Risiko sogar bei 40 Prozent. Bei medikamentös behandelten Frauen belaufe sich das Risiko auf rund sieben Prozent.


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