Phänomen FOMO – Die Angst, etwas zu verpassen

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FOMO – Fear of missing out, zu deutsch: Die Angst, etwas zu verpassen – ist ein weit verbreitetes Phänomen. Viele leiden darunter und sind gestresst, gehetzt und getrieben.

Die Auswirkungen von FOMO

In unserer modernen Welt ist FOMO (Fear of Missing Out) zu einem weitverbreiteten Phänomen geworden. Diese Angst, etwas zu verpassen, berücksichtigt nicht nur soziale Aktivitäten oder Ereignisse, sondern erstreckt sich auch auf digitale Plattformen und Konsumgüter. Die Studentin Carefree erzählt, wie sie zu Beginn ihres Studiums jede mögliche Aktivität mitgemacht hat, aus Angst, etwas zu verpassen. Diese ständige Jagd nach Erlebnissen hat sie nicht nur finanziell, sondern auch psychisch belastet.

Eine britische Studie zeigt, dass jeder fünfte Jugendliche durch sein Smartphone gestört wird, da die Angst existiert, wichtige Informationen oder soziale Aktivitäten zu verpassen. FOMO beeinflusst aber nicht nur junge Menschen, sondern auch Erwachsene, wenn es darum geht, Entscheidungen im Konsumbereich zu treffen. Die Furcht, das Falsche zu wählen und dadurch etwas Besseres zu verpassen, ist allgegenwärtig. Diese ständige Unruhe kann letztlich zu einer Überforderung führen, die unnötigen Stress und Unzufriedenheit in das Leben der Betroffenen bringt.

Strategien gegen FOMO

Jan Lennartz, ein ehemals Burnout-betroffener Grafikdesigner, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen dabei zu helfen, aus dem Teufelskreis von FOMO auszubrechen. Er gründete den Verlag „Ein Guter Plan“ in Berlin, spezialisiert auf Achtsamkeit und Selbstreflexion. Sein Ziel ist es, Bewusstsein für die Fallen zu schaffen, in die FOMO die Menschen locken kann. Der Verlag setzt darauf, durch Kalender und Bücher zur Selbstreflexion anzuregen und ein gesundes Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse und das eigene Wohlbefinden zu fördern.

Innerhalb des Teams wird großen Wert auf Achtsamkeit und den offenen Umgang mit Stress und Arbeitslast gelegt. Dies stellt sicher, dass alle Mitarbeiter ein Bewusstsein für die Notwendigkeit entwickeln, nicht ständig allem hinterherjagen zu müssen, was potenziell interessant sein könnte.

Vom FOMO zum JOMO

Carefree hat den Weg aus der FOMO-Spirale gefunden und ihre Angst, etwas zu verpassen, in die Freude, etwas zu verpassen (JOMO – Joy of Missing Out) verwandelt. Sie hat gelernt, Nein zu sagen, wenn ihr danach ist und sich die Zeit für sich selbst zu nehmen, statt ständig auf der Suche nach dem nächsten großen Ding zu sein. Durch einfache Routinen wie das Anzünden einer Kerze am Morgen, das Genießen eines Getränks aus einem Weinglas oder das frühere Aufstehen, um die Dinge zu würdigen, für die man dankbar ist, hat sie einen Weg gefunden, bewusster und zufriedener zu leben.

Ihre Geschichte wurde zu einer Inspirationsquelle für viele, die ebenfalls unter FOMO leiden. Sie zeigt, dass es möglich ist, aus dem Hamsterrad auszubrechen, indem man sich auf das konzentriert, was einem persönlich gut tut, und nicht darauf, was man vermeintlich verpassen könnte. Der Schlüssel liegt darin, die Joy of Missing Out zu entdecken und die eigenen Bedürfnisse und das eigene Wohlbefinden in den Vordergrund zu stellen.

Die allgegenwärtige Angst, etwas zu verpassen

FOMO (Fear of Missing Out) ist ein Phänomen, das insbesondere in der Ära der sozialen Medien an Bedeutung gewonnen hat. Der Begriff beschreibt die allgegenwärtige Angst, etwas Wichtiges oder Erfreuliches zu verpassen, das anderswo stattfindet. Dieses Gefühl wird oft durch die ständige Beobachtung der Erlebnisse anderer Menschen auf Plattformen wie Instagram, Facebook und Twitter verstärkt. Nutzer sehen die sorgfältig kuratierten Höhepunkte im Leben anderer – Urlaube, Partys, Essen, Einkäufe – und vergleichen diese mit ihrem eigenen, oft als weniger aufregend empfundenen Alltag.

Wissenschaftliche Studien untermauern die emotionalen und psychologischen Auswirkungen von FOMO. Forscher haben festgestellt, dass das Gefühl, ausgeschlossen zu sein oder etwas zu verpassen, direkt mit erhöhten Niveaus von sozialer Angst, Depression und insbesondere einer niedrigeren allgemeinen Lebenszufriedenheit korreliert. Wie in dem Video angesprochen, beinhaltet die Reaktion auf FOMO oftmals einen endlosen Zyklus des Versuchs, alles mitzumachen, was nicht selten zu Übermüdung und finanziellen Belastungen führen kann. Interessanterweise hat die aktuelle Situation rund um die globale Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns bei einigen Menschen zu einem Überdenken dieses Phänomens geführt. Ohne die Möglichkeit, ständig unterwegs zu sein, haben viele die Chance genutzt, um eine tiefere Selbstreflexion vorzunehmen und den Wert echter, bedeutsamer Erlebnisse neu zu bewerten.

Was genau versteht man unter FOMO?

FOMO, oder Fear of Missing Out, bezeichnet die Angst, etwas zu verpassen. Dieses Gefühl tritt auf, wenn man glaubt, dass andere Menschen spannendere, erfüllendere Erfahrungen machen als man selbst. Durch soziale Medien wird dieses Gefühl oft verstärkt, da hier ein ständiger Strom an Bildern und Berichten über die spannenden Aktivitäten von Freunden oder Bekannten zu sehen ist. FOMO kann dazu führen, dass Menschen sich übermäßig verpflichtet fühlen, an allen erdenklichen sozialen Ereignissen teilzunehmen, oder ständig online sind, um nichts zu verpassen, was wiederum Stress, Übermüdung und Unzufriedenheit nach sich ziehen kann.

Wie kann man mit FOMO umgehen oder es bewältigen?

Um mit FOMO umzugehen oder es zu bewältigen, ist es wichtig, sich seiner eigenen Gefühle bewusst zu werden und aktiv an der eigenen Einstellung gegenüber sozialen Medien und sozialen Verpflichtungen zu arbeiten. Einige Schritte zur Bewältigung von FOMO könnten beinhalten:

  • Bewusster Umgang mit sozialen Medien: Das kann bedeuten, die Nutzung auf bestimmte Zeiten zu beschränken oder bewusst Pausen einzulegen.
  • Prioritäten setzen: Entscheide, was dir persönlich wichtig ist, und verfolge diese Interessen, anstatt zu versuchen, bei allem dabei zu sein.
  • Achtsamkeit und Dankbarkeit üben: Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt und übe Dankbarkeit für die Erfahrungen und Menschen in deinem eigenen Leben, anstatt ständig darüber nachzudenken, was du verpassen könntest.
  • Selbstakzeptanz: Erkenne und akzeptiere, dass es unmöglich ist, überall dabei zu sein, und dass es normal ist, eigene Bedürfnisse und Grenzen zu haben.

Kann FOMO positive Aspekte haben?

Obwohl FOMO oft als negativ dargestellt wird, kann es in manchen Fällen auch positive Aspekte haben. Zum Beispiel kann die Angst, etwas zu verpassen, Menschen dazu motivieren, aktiver zu sein und neue Erfahrungen zu machen, die sie sonst vielleicht vermieden hätten. Sie kann auch der Anstoß sein, soziale Verbindungen zu stärken und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Wichtig ist jedoch ein ausgewogenes Maß, bei dem das Streben nach neuen Erlebnissen nicht zu Lasten des persönlichen Wohlbefindens oder der Zufriedenheit mit dem aktuellen Leben geht.


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