Zecken-Alarm: Wo man besonders vorsichtig sein muss und wie man sich schützt

| Lesezeit:

4 Minuten

Wie erkennt man eine Zeckeninfektion und was kann man dagegen tun? In diesem Beitrag erfährst Du, wo Du besonders vorsichtig sein musst und wie Du Dich am besten vor Zecken schützt.

Zecken – die Namen dieser kleinen Parasiten allein sorgen schon für eine Gänsehaut. Und das mit gutem Grund: Zecken können die sogenannten FSME-Viren (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen. Damit gehen wir das Risiko ein, an einer Hirnhautentzündung zu erkranken – einem gesundheitlichen Zustand, der sogar tödlich enden kann.

Aufgrund der erhöhten Zeckenpopulation und damit verbundenen Risiken, haben einige Mikrobiologen bereits Alarm geschlagen: In diesem Jahr finden sie nämlich auffällig viele Zecken, die mit dem FSME-Virus infiziert sind. Das macht das Jahr 2021 zu einem besonders hochriskanten Zeckenjahr.

Wo Zecken wirklich lauern

„Anders als in den Vorjahren tragen die Zecken den Virus-Erreger dieses Jahr besonders früh in sich“, warnen Gesundheitsexperten. Auch die Zahl der FSME-Risikogebiete in Deutschland ist gestiegen: Wo es 2015 noch sechs Bundesländer waren, sind es in diesem Jahr bereits zehn. Grund dafür ist das wärmere Wetter, das den Zecken ideale Lebensbedingungen bietet.

Zecken lauern in der Regel in Bereichen, die für sie ideale Bedingungen bieten. Hier sind einige Orte, an denen Zecken häufig zu finden sind:

  1. Hochgrasige und bewaldete Gebiete: Zecken bevorzugen feuchte Umgebungen wie Wiesen, Wälder und Bereiche mit hohem Gras oder Unterholz. Sie halten sich gerne in der Nähe von Büschen, Sträuchern und Bäumen auf, da sie von dort aus auf ihre potenziellen Wirte warten können.
  2. Gärten und Parks: Zecken können auch in städtischen Bereichen vorkommen, insbesondere in Gärten, Parks und anderen Grünflächen. Wenn diese Bereiche geeignete Bedingungen bieten, können sie zu Lebensräumen für Zecken werden.
  3. Niedrige Vegetation: Zecken befinden sich oft in niedriger Vegetation wie Gras, Moos oder Laub. Sie können sich in diesen Bereichen leicht verstecken und auf Wirtstiere warten.
  4. Tierunterschlüpfe: Da Zecken Blut von Tieren benötigen, halten sie sich oft in Bereichen auf, die von Wildtieren frequentiert werden, wie zum Beispiel in Tierunterschlüpfen, Nestern oder Hohlwegen.
  5. Waldränder und Lichtungen: Zecken können an den Rändern von Wäldern und Lichtungen aktiv sein, da dies Übergangsbereiche zwischen bewaldeten und offenen Flächen sind. Sie können sich dort leicht von Tieren auf Menschen übertragen.

Die Symptome einer Zeckeninfektion erkennen

Wer sich mit dem FSME-Virus infiziert, bei dem macht sich das in der Regel durch Symptome wie FieberKopf- und Gliederschmerzen bemerkbar. Bei schweren Verläufen können außerdem Schluck- und Sprechstörungen sowie Atemlähmungen auftreten.

Der beste Schutz vor Zecken

Angesichts der genannten Risiken und Symptome ist es umso wichtiger, sich effektiv vor Zecken zu schützen. Experten empfehlen dazu vor allem die FSME-Impfung: sie bietet einen Schutz von über 95 Prozent gegen eine Infektion. Weitere wichtige Schutzmaßnahmen sind das Tragen von langer, heller Kleidung, der Einsatz von Insektenschutzspray und das gründliche Absuchen des Körpers nach jedem Aufenthalt im Freien. Denn auch wenn man nicht in einem offiziellen „Risikogebiet“ war, kann man Zeckenbegegnungen nie ausschließen: Die kleinen Blutsauger lauern überall.

Achtung vor Borreliose

Neben der FSME können Zecken noch weitere Krankheiten übertragen, wie zum Beispiel die Borreliose. Während es gegen die FSME eine Impfung gibt, existiert gegen Borreliose noch kein Impfschutz. Daher ist eine Zeckenvorsorge unerlässlich. Nicht nur in Risikogebieten, sondern überall dort, wo man sich in der Natur aufhält. FSME kann in allen Altersgruppen auftreten, jedoch sind Männer häufiger betroffen als Frauen.

Symptome einer Borreliose

Die Borreliose wird durch Bakterien der Gattung Borrelia verursacht und kann verschiedene Symptome wie Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Fieber hervorrufen.

Die Symptome der Borreliose können von Person zu Person variieren und in verschiedene Stadien eingeteilt werden.

Im Frühstadium der Borreliose, typischerweise innerhalb weniger Wochen nach dem Zeckenbiss, kann ein charakteristischer Hautausschlag auftreten, der als Erythema migrans bezeichnet wird. Dieser Ausschlag kann sich ringförmig ausbreiten und ist in der Regel nicht schmerzhaft oder juckend. Zusätzlich können grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen auftreten.

Wenn die Borreliose unbehandelt bleibt oder nicht frühzeitig erkannt wird, kann sie in das spätere Stadium übergehen. Dies kann Monate bis Jahre nach der Infektion auftreten und verschiedene Symptome wie Gelenkschmerzen, Nervenentzündungen, Herzrhythmusstörungen und neurologische Probleme verursachen. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen mit Borreliose alle Symptome entwickeln, und die Krankheit kann unterschiedlich verlaufen.

Diagnose von Borreliose

Die Diagnose der Borreliose basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, Krankheitsgeschichte und spezifischen Labortests. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung mit Antibiotika sind entscheidend, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Eine rechtzeitige Behandlung führt in den meisten Fällen zu einer vollständigen Genesung.

Behandlung einer Borreliose

Die Behandlung der Borreliose erfolgt in der Regel mit Antibiotika, um die Infektion zu bekämpfen. Die Art der Antibiotikatherapie und die Dauer der Behandlung hängen vom Stadium der Erkrankung ab.

Im Frühstadium der Borreliose, wenn der typische Hautausschlag (Erythema migrans) auftritt oder grippeähnliche Symptome vorhanden sind, empfiehlt sich eine Behandlung mit oralen Antibiotika wie Doxycyclin, Amoxicillin oder Cefuroxim. Die Dauer der Behandlung beträgt in der Regel 2-3 Wochen.

Wenn die Borreliose in ein spätes Stadium übergegangen ist oder neurologische Symptome, Gelenkentzündungen oder Herzrhythmusstörungen auftreten, kann eine intravenöse Antibiotikatherapie notwendig sein. Intravenöse Antibiotika wie Ceftriaxon oder Penicillin G werden in der Regel über einen Zeitraum von 2-4 Wochen verabreicht.

Post-Lyme-Syndrom

Es ist wichtig zu beachten, dass einige Patienten trotz einer angemessenen Behandlung weiterhin anhaltende Symptome haben können, die als post-Lyme-Syndrom bezeichnet werden. Dieses Syndrom kann Müdigkeit, Muskelschmerzen und Konzentrationsprobleme umfassen. Die Behandlung des post-Lyme-Syndroms konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten.


Über unsere Autorin:


Mehr von fem.