Avocado: Zu viele Kalorien für eine Diät?

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Sie gilt als gesund und fettreich zugleich: die Avocado. Aber wie viele Kalorien hat die grüne Beere wirklich und ist sie für eine Diät trotzdem geeignet? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die beliebte Powerfrucht.

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Mit dem Trend zu gesunder und vermehrt vegetarischer oder gar veganer Ernährung ist die Avocado, ohnehin schon als Superfood gehypt, so beliebt wie eh und je, aber auch so umstritten wie kaum eine andere Frucht. Grund dafür ist ihr hoher Fett- und Kaloriengehalt.

Wie viele Kalorien hat eine Avocado?

Die Avocado gilt als Kalorienbombe: Stolze 400 Kalorien und 40 Gramm Fett stecken in einer mittelgroßen Frucht. Pro 100 g reines Fruchtfleisch (ohne Kern) sind das circa 160 Kalorien. Viele schrecken vor einem Kauf daher zurück, allerdings vollkommen zu Unrecht: Denn beim Fett der Avocado handelt sich um wertvolle ungesättigte Fettsäuren, die gut für den Körper sind, sich positiv auf den Blutfettspiegel auswirken und außerdem sehr gut verdaulich sind. Der hohe Anteil an unverdaulichen Faserstoffen verringert sogar das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, indem er den Cholesterinspiegel senkt. Die Avocado ist also schon allein deshalb sehr gesund! Doch es kommt noch mehr…

Gut für den täglichen Vitaminbedarf: Avocado enthält wichtige Mineralstoffe

Avocados enthalten nicht nur Folsäure, Kalium, Magnesium, Eisen, Kupfer und viele Ballaststoffe, die wichtig für den Körper sind, sondern auch Vitamin B6, E, K und C: Zusammen mit einer frisch gepressten Zitrone verspeist, deckt sie bereits den gesamten Tagesbedarf an Vitamin C. Aus diesem Grund eignen sich Avocados auch für eine vegetarische und vegane Ernährung.

Gut fürs Gehirn: Avocado als Nervennahrung

Interessant: In einer Avocado steckt zweimal so viel Energie wie in einer Banane und sogar viermal so viel wie in einem Apfel. Eine spezielle Kombination aus Kohlenhydraten sorgt dafür, dass Nerven und Gehirnzellen besser mit dieser Energie versorgt werden. Damit ist die Avocado ein gesunder Stresskiller.

Gut für Haut und Haare: Schön trotz Kalorien

Dazu sind Avocados wahre Schönmacher: Die Vitamine A, C und E und jede Menge weiterer Inhaltsstoffe der Frucht tun Haut und Haaren gut und lassen sie strahlen. Außerdem hat Avocado auch äußerlich angewendet, viele positive Eigenschaften. So lassen sich aus der grünen Beere wunderbar Schönheitsmasken, Peelings oder Haarkuren herstellen. Dank des hohen Fettanteils versorgen Avocados Haut und Haare mit pflegenden Ölen. Außerdem regen die Vitamine A, B und E die Bildung neuer Zellen an und verlangsamen den Alterungsprozess.

Gut für die Fruchtbarkeit – bei Männern und Frauen

Avocados sind echte Alleskönner! Weil diese viel Vitamin B6 und Folsäure enthalten, gelten sie nicht nur als Schönheitskur, sondern auch als fruchtbarkeitsfördernd. Schon bei den alten Maya war die exotische Frucht als Aphrodisiakum bekannt, also als Mittel zur Steigerung der Libido. Bei Männern sollen Avocados die Bildung des Hormons Testosteron ankurbeln, bei Frauen die Funktion der Sexualhormone regulieren.

Gut für die Entwicklung von Kindern

Werden Tomaten, Gurken und Paprika vom Nachwuchs verschmäht: Probiere es einmal mit dem grünen Superfood, denn nicht nur für Erwachsene ist Avocado sehr gesund, auch Kinder profitieren von den positiven Eigenschaften – und das nicht erst nach der Geburt, sondern schon im Mutterleib. Denn die Inhaltsstoffe der Avocado unterstützen eine gesunde Entwicklung.

Gut gegen Übergewicht: US-Studie über Avocados

Als Diät-Wunder ist die Avocado bislang nicht bekannt, dabei hat eine US-Studie, die 2017 im Fachblatt “Internal Medicine Review“ veröffentlicht wurde, herausgefunden: Avocados können das Abnehmen unterstützen. Dabei spielt die Menge allerdings eine große Rolle. Wer täglich eine halbe Avocado isst, kann Übergewicht verhindern, so das Ergebnis der Studie, an der rund 30.000 Menschen teilnahmen. Grund dafür ist das Enzym Lipase, dass die Verdauung ankurbelt und Fettzellen angreift. So hatten Teilnehmer, die jeden Tag eine halbe Avocado aßen, ein durchschnittlich 33 Prozent geringeres Risiko, übergewichtig zu werden und neigten weniger zu Bauchfett.

Einziger Wermutstropfen: Avocado-Anbau belastet die Umwelt

Gesund ist die Powerfrucht für uns also allemal – und das sorgt für massenhaften Anbau, vor allem in Chile, Peru und Südafrika. Bis die Avocado bei uns im Einkaufswagen landet, hat sie also einen ganz schön weiten Weg hinter sich. Ein nicht unerheblicher Kostenfaktor, zumal Avocados sehr empfindlich sind und stoßsicher sowie gekühlt gelagert werden müssen.

Außerdem ist ihr Anbau für die Umwelt eine ganz schöne Belastung. Wie die “Zeit“ berichtet, liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Kilogramm Avocados bei stolzen 1.000 Litern. Im Vergleich zu Salat ist dieser also mehr als siebenmal so hoch.

Fazit: Avocados auch während Diät empfohlen

Klar ist also: Avocado macht wegen der vielen Kalorien bestimmt nicht gerade schlank und sollte – auch wegen der schlechten Ökobilanz – nicht im Übermaß gegessen werden. Wenn du aber nicht zehn Stück pro Tag verzehrst, musst du dir keine Sorgen um dein Wohlbefinden machen. Denn Avocados sind so gesund und wertvoll, dass du auch bei einer Diät nicht auf sie verzichten musst. Besser du isst einen Salat mit gesunder Avocado oder ein Brot mit leckerem Avocado-Brotaufstrich (bekannt als Guacamole) zu Mittag als ein Wiener Schnitzel!


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