Tanja Mairhofer plädiert für „Schluss mit Muss“

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Du musst Yoga machen“, „Du musst dein XING-Profil überarbeiten“ und „Du musst dich gesund ernähren“ – Tanja Mairhofer pfeift in „Schluss mit Muss“ auf solche Ratschläge und erklärt in ihrem selbst ernannten Antiratgeber: „Warum du alles falsch machst, wenn du alles richtig machen willst.“

Was wir Frauen alles MÜSSEN!? Schluss damit!

„Je weniger ich versuche, anderen zu gefallen, desto besser gefalle ich mir selbst!“, sagt Tanja Mairhofer über sich selbst und beschreibt in ihrem aktuellen Buch „Schluss mit Muss“ den „Mir doch egal“-Lebensstil. Die Autorin richtet sich darin bewusst gegen das Streben nach Perfektion und das Einhalten von Konventionen. Und das beginnt schon beim Cover: einem gelben Mittelfinger auf türkisem Hintergrund.

Zur Autorin: Das ist Tanja Mairhofer

Als Schauspielerin und Fernsehmoderatorin unter anderem für den WDR, den KIKA, das ZDF, den BR und Live TV sah sich Tanja Mairhofer schon mit zahlreichen Aufgaben konfrontiert. Die 40-jährige Österreicherin fühlt sich jedoch in ihrem Job als Kinder-Yogalehrerin und jetzt auch als Buchautorin am wohlsten.

Seit dem 5. Mai 2017 ist nun ihr erstes Buch „Schluss mit Muss“ auf dem Markt. Und darum geht’s:

„Tschüss Perfektionismus – hallo Selbstakzeptanz!“

Eine super Mama, eine verständnisvolle Partnerin, toll im Job und jederzeit einsatzbereit, obendrein eine nette Nachbarin, Tochter, Schwiegertochter und, und, und …, was Frauen nicht alles sein müssen!

„Muss ich nicht!“ – das meint zumindest Tanja Mairhofer und entsagt den fatalen Höher-, Besser-, Weiter- und Schöner-Idealen. Während viele damit beschäftigt sind, anderen zu gefallen und Konventionen zu gehorchen, ohne sie zu hinterfragen, plädiert die Autorin stattdessen für ein selbst bestimmtes Leben. Sie widersetzt sich utopischen Anforderungen und erklärt auf insgesamt 224 Seiten, dass du nicht immer hinhören solltest, wenn andere Leute dir erklären, wie du zu sein hast.

Sind Fensterputzen und Co. Zeitverschwendung?

Tanja Mairhofer verplempert gern ihre Zeit und vertritt die Ansicht, dass dich aktives Aufschieben weiterbringen kann. „Ein perfekter Haushalt ist ein Zeichen für verschwendetes Leben“, sagt sie beispielsweise in „Schluss mit Muss“.

Faul ist die Autorin aber noch lange nicht, wie sie auch in einem Interview mit „Woman“ erklärt: „Ich setze Prioritäten und da gehört Fensterputzen nun mal nicht dazu. Ganz oben auf der Prio-Liste steht aber vielleicht mal, dass ich dringend irgendeine Serien-Staffel auf Netflix am Stück sehen muss, und dann bin ich faul, nach allen Regeln der Kunst. Und wenn ich mich dann ausgefaulenzt habe, mache ich auch wieder was. Zum Beispiel ein Buch schreiben mit echten Seiten.“

Vom Haushalt bis zum Sex

In „Schluss mit Muss“ berichtet Tanja Mairhofer von sich selbst und ihren eigenen Erfahrungen und räumt dabei mit Optimierungszwängen auf. Dabei geht sie in insgesamt elf Kapiteln auf unterschiedliche Lebensbereiche ein – unter anderem das Muttersein, die Karriere, das Altern, den Haushalt, Sport, soziale Netzwerke und Sex. Ihr Buch ist dabei ausdrücklich als Nachschlagewerk aufzufassen und nicht als Lektüre, die von vorn bis hinten durchgelesen werden muss.

Fazit: Ist „Schluss mit Muss“ denn nun ein Muss?

In „Schluss mit Muss“ erzählt Tanja Mairhofer von ihrem eigenen Umgang mit Ansprüchen, die an sie herangetragen werden. Dabei zieht sie gesellschaftlichen Zwängen die Hosen runter. Das macht sie allerdings nicht mit aufdringlichen Tipps an ihre Leser oder mit erhobenem Zeigefinger. Tanja Mairhofer geht vielmehr charmant, offen, witzig und manchmal auch zynisch an das Thema heran. Wie bereits das Titelbild des Antiratgebers erahnen lässt, nimmt die gebürtige Österreicherin dabei kein Blatt vor dem Mund. Sie provoziert hin und wieder gern.

„Schluss mit Muss“ ist aber nicht nur ein Buch zum Schmunzeln, sondern soll mindestens genauso zum Nachdenken anregen. Tanja Mairhofer hinterfragt das viele Müssen und serviert ihren Lesern wissenschaftliche Fakten und Denkanstöße. Der Antiratgeber ist damit nicht nur allen empfohlen, die Interesse an einen solchen „Mir doch egal“-Lebensstil haben, sondern auch allen ewigen Perfektionisten, die ein wenig Gelassenheit gut gebrauchen könnten. Fest steht jedenfalls: Unterhaltsam ist Tanja Mairhofers „Schluss mit Muss“ allemal.


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