Johanniskraut und Sonne – Wie verträgt sich das?

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Während der Einnahme von Johanniskraut-Präparaten wird zumeist von langen Sonnenbädern abgeraten. Aber was soll dabei eigentlich passieren.

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Während der Einnahme von Johanniskraut-Präparaten wird zumeist von langen Sonnenbädern abgeraten. Aber was soll dabei eigentlich passieren? 

Dem Johanniskraut werden viele positive Wirkungen nachgesagt: Es soll bei leichten bis mittelschweren Depressionen helfen können, die Wundheilung bei kleinen Wunden und leichten Verbrennungen beschleunigen und Verdauungsstörungen und Muskelschmerzen lindern können. Außerdem werden entsprechende Präparate zur Behandlung von Schlafstörungen, Unruhezuständen oder Nervosität eingesetzt. 



1. Johanniskraut und UV-Licht

Obwohl es sich dabei um ein pflanzliches Medikament handelt, können unter der Einnahme von Johanniskraut Nebenwirkungen auftreten. In den Gebrauchsanweisungen von Johanniskraut-Präparaten findet sich auch immer ein Hinweis, dass eine intensive UV-Bestrahlung während der Einnahme des Präparats vermieden werden sollte. Deshalb wird häufig empfohlen, Medikamente auf Johanniskraut-Basis im Frühjahr und Sommer abzusetzen.

Denn dem Medizinportal „Onmeda“ zufolge wird dem Johanniskraut eine phototoxische Wirkung zugesprochen. Das bedeutet, dass es in Verbindung mit Sonnenlicht zu Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut kommen kann. Werden beispielsweise Johanniskraut-Öle auf die Haut aufgetragen, soll dies zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit führen können.

2. Lieber die Sonne meiden?

Obwohl die Empfehlung, während der Einnahme von Johanniskraut die Sonne zu meiden, in allen Packungsbeilagen aufgeführt ist, gibt es mittlerweile Bedenken, ob das phototoxische Potenzial von Johanniskraut dabei nicht überbewertet wird. Wie die „Pharmazeutische Zeitung“ berichtete, konnten in zwei Studien keine Hinweise darauf gefunden werden, dass Johanniskraut eine photosensibilisierende Wirkung hat.

Im Rahmen beider Studien nahmen 20 männliche Probanden über einen Zeitraum von zwei Wochen Präparate mit Johanniskraut ein. Sowohl zu Beginn als auch am Ende der Studie wurde die Lichtempfindlichkeit der Probanden getestet. Auch wenn leichte Veränderungen der Lichtempfindlichkeit festgestellt werden konnten,  zeigte sich keine signifikant erhöhte Lichtsensibilität. Die Autoren der Studien resümieren, dass es zumindest bei der üblichen Dosis, in der Johanniskraut als Therapeutikum eingesetzt wird, keine Begründung dafür gebe, die Behandlung in den Sommermonaten zu unterbrechen. 

Egal, ob die Haut gegenüber Sonnenlicht besonders empfindlich ist oder nicht – vor allem im Sommer sollte sie entsprechend geschützt werden. Denn ohne Sonnenschutz verbrennt die Haut nicht nur schnell – auch das Hautkrebsrisiko erhöht sich drastisch.


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